//-->
Benin |
maps.google.de wikipedia |
^ fifa.com kicker.de |
wikipedia fifa.com |
24.03.2019, Stade de l'Amitié, Qualifikation ACN 2019 |
Die Nationalmannschaft des westafrikanischen Benins, die bis 1975 unter dem alten Landesnamen
Dahomey angetreten ist, hört auf den vergleichweise harmlosen Spitznamen Ecureuils (Die
Eichhörnchen) und zählt tatsächlich eher zu den Fußballzwergen ihres Kontinents. An einer
Fußballweltmeisterschaft konnte man noch nie teilnehmen, aber immerhin schafften es die
Beniner dreimal zum Africa Cup of Nations, wo man 2004, 2008 und 2010 jeweils in der Vorrunde
ausschied. Nach einer Durststrecke mit vier vergeblichen Teilnahmen an der Qualifikation zum
ACN könnte man heute die vierte Teilnahme an der Endrunde - in diesem Sommer in Ägypten - klarmachen,
wenn man gegen die Nachbarn aus Togo mindestens ein Remis schafft. Es handelt sich zwar
um ein Gruppenspiel, das aber hat Endspielcharakter, denn mit Algerien steht ein Teilnehmer am
Cup bereits fest, Gambia ist ausgeschieden und die beiden heutigen Gegener machen den zweiten
Platz der Gruppe unter sich aus - wobei die Gäste aus Togo halt einen Sieg benötigen, um an den
Hausherren vorbeizuziehen.
Die erste größere Torchance des Spiels gehört den Gästen aus Togo, doch nach zwölf Minuten gibt
es den großen Rückschlag für deren Hoffnungen, es noch zu schaffen, denn Benins David Djigla
bekommt den Ball vorm Strafraum in den Lauf gespielt, macht ein paar Schritte und schiebt das
Leder mit dem linken Fuß zum 1:0 für die Hausherren ein. Togo benötigt jetzt zwei Treffer, zeigt
sich jedoch geschockt und bis in die zweite Hälfte hinein dominiert Benin die Partie eindeutig.
Jodel Doussou hat die große Chance, das 2:0 zu markieren, aber scheitert und in der 70. Minute
ist Togo wieder im Spiel, als der Star des Teams, Emmanuel Adebayor, aus einer unübersichtlichen
Situaton das 1:1 erzielt, bei der Benins Torhüter Saturin Allgabe vergeblich reklamiert, behindert
worden zu sein. Jetzt hat Togo Oberwasser und die Hausherren müssen ein paar bange Minuten überstehen.
Einmal rettet ein Feldspieler auf der Linie und in der 83. Minute folgt die Erlösung, als Steve
Mounié per Kopf aus kurzer Distanz für die erneute Führung Benins sorgt, die bis zum Schlusspfiff
Bestand hat.
Die Partie findet unter freiem Eintritt statt und es gibt - außer teilweise für den Bereich
der Haupttribüne - keine Eintrittskarten, was dazu führt, dass sich das Stadion ab Öffnung vier
Stunden vor der Partie zu füllen beginnt und die Tore irgendwann zwischen 13:00 und 13:30
geschlossen werden. Bei Anpfiff sind dann etwa 20000 Zuschauer im Stadion und ebenso viele
stehen auf dem Stadionvorplatz und an der angrenzenden Hauptstraße von Coutounou in Richtung
Ouidah. Im Stadion auszumachen ist auch ein mit seiner weißen Kleidung auffallender Gästeblock
aus dem nahen Togo - die Nationalstadien in Lomé und Coutonou sind keine 150 km voneinander entfernt.
Bei der Partie wird mit Singen und Tanzen Stimmung gemacht und auch die eine oder andere Vuvuzela
ist trotz der vergleichweise nördlichen Lage Benins in Afrika zu sehen und hören. Die Tore für
Benin werden frenetisch gefeiert und noch lange nach Abpfiff schwärmen Autos und vor allem die
in Coutonou allgegenwärtigen Mopeds hupend durch die Stadt, um den Anlass zu feiern.
Das Stadion der Freunschaft (Stade de l´Amitié) ist wie bereits erwähnt in Coutonou zu finden,
das zwar nicht Hauptstadt des Landes ist - die ist das nahegelegene Porto-Novo -, aber mit etwa
800000 Einwohnern die größte Stadt Benins und Sitz von Parlament und Regierung. Die Anlage kommt
als offene Schüssel daher, bei der nur die Haupttribüne über eine Überdachung verfügt. Früher
sollen hier einmal 30000 Menschen gepasst haben, aber durch den Rückbau auf einen Allseater ist
die Kapazität auf 20000 gesunken und offensichtlich achtet man in Benin auch darauf, dass dieser
Wert eingehalten wird. Das Stadion ist von der Hauptstraße aus gut sichtbar und wird von seinen
wuchtigen Flutlichtmasten dominiert sowie von der großen Anzeigetafel in einem Hintertorbereich,
die freilich nicht in Betrieb ist - dafür verkündet eine kleinere Tafel unterhalb Spielstand und
-zeit. Übrigens lautet der komplette Name der Anlage Stade de l'Amitié Général Mathieu Kérékou
nach einem früheren Präsidenten Benins, der sich übrigens - auch nicht immer typisch für die
Region - nach seiner Amtszeit 2006 demokratisch durch einen Nachfolger ersetzen lassen hat.
|