SG Hessen Hersfeld/SpVgg |
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09.08.2013, "Hessen" Stadion in der Oberau, Gruppenliga Fulda |
Die SG Hessen Hersfeld geht aus dem im Sommer 1910 gegründeten FC Britannia Hersfeld zurück,
der seinerseits ein Jahr zuvor als Schimmverein entstanden war, nachdem die Schwimmer gemerkt
hatten, daß ihnen der Fußballsport, mit dem sie den Winter sportlich überbrücken wollten,
mehr zusagte als das nasse Element. In den 1920er Jahren entstand der Verein unter dem heutigen
Namen, als man sich mit der Fußballabteilung des TV Hersfeld 1848 zusammentat und trat ab 1928 als Reichsbahn SG Hessen an, nachdem die Reichsbahn als Geldgeber einstieg. Nach dem zweiten Weltkrieg enstand der Verein neu und spielte zunächst als Eisenbahn SG Hessen, bevor das Eisenbahn aus dem Namen gestrichen wurde. 1977 stieg der
Club in die Landesliga auf und konnte beim entscheidenden Spiel gegen Borussia Fulda 2500
Zuschauer begrüßen. 1980 kam man sogar in die Oberliga, wo jedoch der Klassenerhalt verpaßt
wurde. Pünktlich zum 75jährigen Vereinsjubliäum kehrte man in die Oberliga zurück, wo man jedoch
abgeschlagener Tabellenletzter wurde, allerdings auch ein Spiel hinlegte, von dem noch heute die
Rede ist, als man bereits aussichtlos am Tabellenende stehend den Spitzenreiter Kickers
Offenbach am Bieberer Berg mit 3:2 besiegte. Leztendlich wagte die SG Hessen Herfeld das Abenteuer
Bundesliga - nicht im Fußball, sondern im Frauen-Handball - und mußte sich nach vier Jahren aus
finanziellen Gründen zurückziehen, was auch für die Fußballer nicht ohne Folgen blieb - man
mußte, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, eine Spielgemeinschaft mit der SpVgg Bad Hersfeld
eingehen, wie man es unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg schon einmal getan hatte. Aktuell
ist diese Gemeinschaft, wie Hessens alter Rivale Borussia Fulda, in der
Gruppenliga Fulda gelandet, also Siebtligist,
wo es heute zum Freitagabendspiel gegen die SpVgg Hosenfeld kommt, die wie die Gastgeber ihre
ersten zwei Spiele gewinnen konnte.
Die Anfangsphase gehört eindeutig den Gästen, während die SG Hessen/SpVgg den Auftakt der Partie
geradezu zu verschlafen scheint. Bereits in der 5. Spielminute müßte es 0:1 heißen, als Hosenfelds
Murat Anli völlig frei vor dem Tor auftaucht, und es gibt weitere Möglichkeiten dieser Preisklasse,
bevor Anli in der 35. Minute schließlich seine persönlich dritte Großchance nutzt und die
Gäste in Front bringt. In der zweiten Hälfte geht es andersrum, und die Hosenfelder dürften den
vergebenen Möglichkeiten des ersten Abschnitts nachtrauern, während man mit dem Rücken zur Wand
steht - jetzt wird Hosenfelds Torhüter Dietrich zum Schlüsselspieler, der mehrmals die Führung
festhalten kann, aber in der 65. Minute doch machtlos ist, als Dominik Oelschläger den
Ausgleich markiert - danach ist die Luft raus aus der Partie, und es ist beiden Mannschaften anzumerken, daß man sich heute mit einer Punkteteilung anfreunden kann.
Die erste Schwierigkeit bezüglich das Stadions in der Oberau besteht darin, zu ermitteln, wo es
sich befindet, denn "In der Oberau" wird in der Regel auch als Postanschrift angegeben, ist aber
auf dem Stadtplan Bad Hersfelds nicht zu finden - richtig ist stattdessen "Auf der Unteraue".
Hier wurde das Hessen-Stadion 1978 erbaut und bietet seither 5000 Menschen Platz, von denen
sich 500 auf einer schmucken Tribüne niederlassen können, die die Vorderfront des Gebäudes mit
Vereinsheim, Umkleiden etc. ist und deren Dach sich mit Holzstreben an der dahinterliegenden
Wand abstützt. Die Gegenseite ist ebenfalls ausgebaut und präsentiert sich mit einer fünfstufigen
Traverse, eine zweite gibt es auf der einen Seite der Tribüne. Auffällig ist übrigens auch noch
die hölzerne Sprecherkabine, die von der Rückseite aus zugängig wie eine Kanzel oberhalb der
Holzbänke der Tribüne "schwebt".
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