Australien vs. Honduras 3:1 |
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15.11.2017, Stadium Australia, WM-Qualifaktion |
Seit der australische Fußballverband 2005 den geographisch fragwürdigen Wechsel vom ozeanischen
in den asiatischen Fußballverband vollzogen hat, konnten die Soccerroos, wie man in Australien
seine Nationalmannschaft nennt, an allen Fußball-Weltmeisterschaften teilnehmen. Damit ging die
Rechnung also auf, sich so besser für dieses Turnier qualifizieren zu können, selbst wenn das
erste der Turniere - 2006 - eigentlich noch über die ozeanische Qualifikation errungen wurde, in
der man sich am Ende noch gegen den Südamerika-Vierten Uruguay hatte bewähren müssen. Solche
Entscheidungsspiele wollten die Australier vermeiden, aber in der jetzigen Qualifikation kam man
in seiner Asien-Zwischenrunden-Gruppe gerade einmal auf Platz drei - hinter Japan und Saudi Arabien -
und hat sich so gleich zwei solche Spiele eingehandelt. Die erste gegen den zweiten Gruppendritten
in Gestalt von Fußballzwerg Syrien konnte mit 0:0 und 1:0 knapp bewältigt werden und heute wird
die endgültige Entscheidung fallen, wenn es ins Rückspiel gegen Honduras geht, für das man sich
vor zwei Wochen mit einem 0:0 in San Padro Sula eine gute Ausgangsposition erarbeitet hat.
Das gestaltet sich freilich als zähes Unterfangen, denn die Auswahl von Honduras scheint von
Beginn an auf Verlängerung und Elfmeterschießen zu spekulieren und stellt sich nahezu ausnahmslos
hinten rein, ohne irgendwelche Ambitionen auf einen eigenen Treffer erkennen zu lassen. Australien
bemüht sich, bringt aber gegen diesen defensiven Zement selbst wenig auf die Reihe, so dass es
erst einmal mit einem torlosen Remis in die Pause geht. Im zweiten Abschnitt hilft den Soccerroos
schließlich das Glück - sicherlich des Tüchtigen - als ein Freißstoß von Mile Jedinak von Manuel
Figueroa unhaltbar ins Tor abgefälscht wird, der sonst das Ziel wohl gar nicht getroffen hätte.
Jetzt rächt sich die defensive Einstellung der Honduraner, die auch nach dem Rückstand nichts
offensiv zustandebringen und noch zwei weitere Treffer kassieren, beide per Elfmeter. Ein eigenes
Tor in der vierten Minute der Nachspielzeit ist dann nur noch für die Statistik tauglich, zur
WM 2018 nach Russland werden die Boys von Down Under reisen.
Offiziell wird ein ausverkauftes Haus gemeldet, aber tatsächlich sind während der Partie deutlich
Lücken auf den Rängen zu erkennen, so dass diese offizielle Version durchaus bezweifelt werden
kann. Bis auf vielleicht 200 Fans im Blau-Weiß der Mittelamerikaner ist das Stadion fest in
australischen Händen, wobei viele Zuschauer erst im Laufe der ersten Hälfte auf ihren Plätzen sind,
was wohl auch dem völlig chaotischen U-Bahn-System Sydneys zu verdanken ist, das den Transport der
Leute zum Olympiapark nur mühsam und langsam bewerkstelligen kann. Die Australier können zeitweise
richtig laut werden, sind aber zwischendurch auch immer mal wieder gar nicht zu vernehmen, wobei
die Tore natürlich gebührend gefeiert werden. Nach dem Spiel gibt es noch ein Feuerwerk und - wie
sollte es anders ein - "Down Under" von Men at Work aus den Lautsprechern.
Das Stadium Australia war - unter diesem Namen - das Hauptstadion bei den Olympischen Spielen in
Sydney im Jahre 2000 und man kehrt für Spiele, zu denen kein Sponsorenname genutzt werden darf wie
bei den Asienmeisterschaften 2015 oder eben dem heutigen FIFA-Qualifikationsspiel zu diesem Namen
zurück, während sonst von ANZ-Stadium die Rede ist. Die Anlage befindet sich im Westen von Sydney
im Stadtteil Homebush, wo sich der Sydney Olympic Park befindet, den sie sich mit diversen anderen
Sporteinrichtungen teilt. Ursprünglich fasste das Stadium Australia Plätze für 105000 Zuschauer,
ist aber inzwischen auf 81500 zurückgebaut worden. Neben Fußball wird das Stadion auch regelmäßig für
Rugby genutzt und auch die Sydney Swans tragen hier ihre Heimspiele in der Australien Football League
aus. Der Olympic Park selbst dient übrigens inzwischen als Naherholungsgebiet und aus dem olympischen
Dorf wurde nach den Olympischen Spielen ein neuer Stadtteil Sydneys mit Namen Newington.
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