RSV Altenvoerde
vs.
Rot-Weiß Ennepetal-Rüggeberg II 7:3

Es käme wohl niemand auf die Idee, den RSV Altenvoerde als eine der bekannteren Adressen des Fußballsports zu bezeichnen, und das gilt auch auf Ebene der überregional nicht unbedingt als Fußballhochburg bekannten Verbundgemeinde Ennepetal, der Altenvoerde als Stadtteil angehört. Immerhin blickt man beim RSV auf ein ereignisreiches Jahrzehnt zurück, das in der Kreisliga C begann, über die Kreisliga B (2004) in die Kreisliga A (2008) und zurück in die B-Liga führte, wo man nach einem vierten Platz im Abstiegsjahr aktuell Platz zwei belegt und noch ein wenig mit dem Aufstieg liebäugeln darf, wozu man allerdings einen massiven Einbruch von Tabellenführer VfB 06 Schwelm II bräuchte, der bislang bei 16 Siegen und 1 Remis eine fast makellose Bilanz vorzuweisen hat. Heute dürfen die Gastgeber sicherlich nicht schwächeln, denn die 2. Mannschaft von Rot-Weiß Ennepetal-Rüggeberg ist mit nur sieben Punkten Tabellenschußlicht - die Erstvertretung des früheren VfL Rüggeberg war übrigens im Vorjahr Staffelrivale von Altenvoerde und stieg souverän in die Kreisliga A auf. Vorgänger VfL hatte von 2002 bis 2005 viel Geld in die Hand genommen, um von der A-Liga in die Landesliga aufzusteigen und war schließlich als Zehnter der Landesligatabelle liquidiert worden, weil man am Ende seines Geldes angekommen war - im Anschluß startete Rot-Weiß in der Kreisliga C neu.

Nach drei Minuten ist es allerdings erst einmal der Außenseiter, der in Führung geht, als Giovanni Bianco einen schönen Spielzug aus abseitsverdächtiger Position abschließt. Auch der Ausgleich, den Guiseppe Vespa acht Minuten später per Flachschuß erzielt, bringt den Favoriten nicht zurück in die Spur, denn in der 14. Minute ist es erneut Bianco, der die Führung für Rot-Weiß Rüggeberg II wieder herstellt. Die überraschende Führung der Rüggeberger Zweitvertretung hat bis über die Pause hinweg Bestand, dann jedoch sorgt Altenvoerdes Mike Schmidt mit einem Fernschuß für den Ausgleich, und diesmal ist es der RSV, der nach einer Stunde durch einen Treffer von Yannik Traub in Führung geht. Der gleiche Akteur ist es, der zwölf Minuten später für das 4:2 sorgt, aber Rüggeberg hat sich noch nicht aufgegeben und kommt nach einem Abwehrfehler noch einmal auf 4:3 heran, bevor es Vespa, Bastri Sefa und noch einmal Vespa für den 7:3-Endstand sorgen - Guiseppe Vespa ist so am Ende mit drei Treffern auch der erfolgreichste Torschütze des Spiels.

Der RSV Altenvoerde trägt seine Heimspiele auf dem Sportplatz des Reichenbach-Gymnasiums aus, der seit 2008 offiziell den Namen "DORMA-Sportpark" trägt, weil die Firma zum Jahr ihres 100-jähigen Bestehens einen Beitrag "zur Nachwuchsförderung" geleistet und damit "die Verbundenheit zur Region in Ausdruck gebracht" hat. Das, was anderswo ein Sponsorennamen wäre, weil ein Unternehmen 300.000 € - etwa ein Drittel der Gesamtkosten - zur Umwandlung des alten Schulsportplatzes in eine moderne Spielstätte mit Kunstrasen beigetragen hat, ist hier also die Geschichte einer großen Liebe. Schulsportplatz klingt nach Abwesenheit von Ausbau, was in diesem Fall allerdings völlig falsch ist, denn auf der einen Seite gibt es im unteren Bereich zwei Reihen von Sitzbänken und dahinter sieben recht verwitterte - und von daher wohl ältere Stufen - und gegenüber kommen drei weitere Stufen in frischem Weiß daher, die wohl ebenfalls auf die 2008er Neugestaltung zurückdatieren. Zusätzlich gibt es diverse Einrichtungen für die Leichtathletik, darunter eine umlaufende Tartanbahn mit vier Laufbahnen sowie eine sechspurige Sprintstrecke auf einer Längsseite.