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Wer auf den Spuren der Geschichte des englischen Fußballs wandelt, muss auch nach Accrington kommen,
das mit seinen etwa 45000 Einwohnern etwas nördlich von Manchester zu finden ist, aber nicht unbedingt
zum Accrington Stanley Football Club, denn der hat nichts mit dem Accrington
FC zu tun, der 1888 zu den Gründungsmitgliedern der Football League gehörte. Genau genommen ist der
heutige Accrington Stanley FC nicht mal mit dem Club identisch, der 1891 als Accrington Villa gegründet
und 1993 in Accrington Stanley umbenannt worden war, denn der wiederum ging 1960 Bankrott und wurde
liquidiert und beim heutigen Club handelt es sich um eine Neugründung von 1968, die 2003 den Sprung
in die Football Conference schaffte und 2006 als Meister dieser Spielklasse in die Football League
aufstieg. Jetzt könnten die Hausherren vor dem nächsten Schritt stehen, denn man belegt einen Aufstiegsplatz
und könnte zum Saisonende den Sprung in die League One schaffen. So sollen auch heute die Zähler aus dem
Lancashire-Derby gegen den Morecambe FC her, für den es außer um das Prestige um wenig geht, denn die
Gäste sind zwar auf dem viertletzten Platz zu finden, müssen aber bei einem zweistelligen Punktevorsprung
auf den York FC, der als Vorletzter den ersten Abstiegsplatz belegt, nicht mehr ernsthaft um den Klassenerhalt bangen.
Accrinton dominiert dann auch die Anfangsphase, muss aber nach zwölf Minuten einen Rückschlag hinnehmen,
als die "Shrimps" vom Morecambe FC durch Shawn Miller zum 1:0 kommen, der sich das Leder schnappt,
sich bei mehreren Versuchen nicht vom Ball trennen lässt und schließlich ins lange Eck abschließt.
Mitte der ersten Hälfte ist Accrington Stanley im Spiel zurück, als Josh Windass auf der rechten Seite
durch ist - Morecambe hat wohl auf Abseits spekuliert - und selbst zum 1:1 abschließt. In der Folge sind
die Gastgeber zunächst dominant, doch es will kein weiterer Treffer fallen und gegen Ende der ersten
Hälfte hat Morecambe das Geschehen in der Defensive wieder weitgehend unter Kontrolle. Nur drei Minuten
nach Wiederanpfiff der zweiten Hälte heißt es dann aber doch 2:1, als Windass einen Foulelfmeter verwertet,
der aus Sicht der Gäste nicht hätte gegeben werden dürfen - ein Spieler der Hausherren war im Gerangel um
einen Eckball zu Boden gegangen und reklamiert umgerissen worden zu sein, was die gegnerischen Spieler und
Fans ganz anders gesehen haben, während Referee Scott Duncan sich anschließt und auf den Punkt zeigt. Im
weiteren Spielverlauf haben die Hausherren zwar Feldvorteile, aber gefährlich wird es eher bei den Kontern
von Morecambe und so kann es nicht wirklich überraschen, dass die Gäste durch Brad Halliday ausgleichen
können. Elf Minuten sind noch zu spielen und beide Seiten wollen in einer munteren Schlußphase den Sieg.
Letztendlich bleibt es dann aber doch beim 2:2, auch weil die Hausherren in der Schlußminute in einer
spektakulären Szene zunächst den Pfosten treffen und dann im Nachschuß an einem Feldspieler der Shrimps
scheitern, der auf der Torlinie klärt.
Der Crown Ground, der aktuell offiziell Wham Stadium genannt wird, weist parallelen zu Accrington Stanley
selbst auf, denn er ist mit seinen Stehplätzen etwas für Traditionalisten, ohne wirklich alt zu sein. Die
Mitte der 1960er Jahre erbaute Anlage ist altersmäßig weiter vom Gründungsjahr der Stans entfernt, als von
der Gegenwart. 1968 fertiggestellt wurde sie 1970 vom damaligen Amateurclub Accrington Stanley übernommen,
der sein erstes Spiel am neuen Spielort vor 620 Zuschauern in der Lancashire Combination League austrug und
später aufgrund von Problemen mit dem Rasen 1975 sogar drüber nachdachte, in sein aufgegebenes Stadion Peel Park
zurückzukehren, in dem man in der Spielzeit 1972/73 bereits ein Spiel hatte austragen müssen.
Mit seinen 5078 Plätzen ist der Crown Ground eine der kleinsten Spielstätten im englischen
Profifussball, was man mit einem lakonischen "reicht doch!" kommentieren könnte, denn bei bestbesuchten
Spiel Accrington Stanleys, einem 0:0 im FA-Cup gegen Colchester United, war man mit 4368 Zuschauern noch
weit von dieser Marke entfernt.
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