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FC Tirol Innsbruck |
23.02.2002, Tivoli, Bundesliga |
Der FC Tirol Innsbruck hat in seiner auf das Jahr 1913 zurückgehenden Geschichte unter diversen Namen
am österreichischen Ligabetrieb teilgenommen, wobei vor allem die beiden Varianten FC Tirol und Wacker Innsbruck immer wieder in irgendeiner Form auftauchen. Im Moment befindet sich das Team auf einem mehrjährigen Höhenflug, und alles deutet darauf hin, daß der Meister der Alpenrepublik im kommenden Sommer zum dritten Mal in Folge FC Tirol heißen wird. Deutlich geringer sind die Ansprüche der heutigen Gäste von Schwarz-Weiß Bregenz, hat das Team vom Bodensee doch nicht viel mehr im Sinn, als erstklassig zu bleiben. Dabei hat man sich recht beachtlich geschlagen und braucht sich wohl vor allem aufgrund der Schwäche von Admira Mödling keine Sorgen mehr zu machen, auf dem einzigen Abstiegsplatz der Bundesliga zu landen - immerhin hat man schon fast doppelt so viele Punkte verbuchen dürfen wie der Konkurrent aus der Wiener Südstadt.
Heute soll es jedoch kein weiteres Erfolgserlebnis für die Schwarz-Weißen geben. Sehr
schnell erweist sich der FC Tirol als in allen Belangen überlegen. Das Team des früheren VfB-Stuttgart-Trainers Joachim Löw erzielt in der 7. Minute den Führungstreffer und spielt danach Katz und Maus mit dem hilflosen Gegner, auch wenn man sich bis zur 30. Minute mit dem zweiten Treffer Zeit läßt. Zur Pause ist dann auch vom Spielstand her mit 3:0 alles klar, so daß es sich die Gastgeber erlauben können, im zweiten Durchgang mit deutlich angezogener Handbremse zu spielen und auch einen Gegentreffer zuzulassen - übrigens gerade mal den fünften in 22 Ligaspielen -, so daß es am Ende mit 4:1 noch recht glimpflich für die Gäste ausgeht.
Das Team aus Innsbruck gilt auch als der österreichische Verein mit der besten Unterstützung,
was man jedoch heute nicht wirklich unter Beweis stellen kann. Ebenso wie die recht spärlich angereisten Bregenzer unterstützt das Heimpublikum sein Spiel mit gelgentlichen Sprechchören, aber von einem Hexenkessel kann keine Rede sein - was wohl auch daran liegt, daß die 17500 Zuschauer fassende Arena zu weniger als der Hälfte gefüllt ist. Hinzu kommt, daß wohl zumindest der Fanclub Verrückte Köpfe ein wenig über die Kicker des FCT verstimmt ist, beschwert man sich doch auf einem Transparent zu Beginn der Partie darüber, daß kein Spieler zur 10-Jahres-Feier des genannten Fanclubs erschienen ist.
Tivoli ist ein altbekannter Name für die Spielstätte der Innsbrucker, allein die
Anlage ist völlig neu und hat vor kurzem nach 18monatiger Bauzeit das ein paar Meter entfernte alte Stadion gleichen Namens abgelöst. Bei der Anlage handelt es sich um einen komplett überdachten reinen Fußballplatz, der sich in einen Allseater für 15400 Leute umwandeln läßt. Die Tribünen laufen rundum und verfügen über zugebaute Ecken, wobei den Gästefans eine halbe Hintertortribüne zugestanden wird. Oberhalb der Geraden findet sich Platz für VIP- und Presselogen. Die Bestuhlung am Tivoli besteht aus hellen Metall-Klappsitzen, wobei auf Verzierungen oder Schriftzüge auf den Tribünen völlig verzichtet wurde. Hinzu kommen noch eine zweifarbige Anzeigetafel für Spielstand und -zeit sowie insgesamt acht Flutlichtmasten, die sich diagonal in die Arena hineinlehnen - zwei von jeder Tribüne aus, also originellerweise auch von hinter den beiden Toren. Damit hat es sich dann aber mit der Originalität, insgesamt verdient sich der neue Tivoli das Prädikat liebloser Standardbau, aber immerhin kann sich der Zuschauer am grandiosen Alpenpanorama erfreuen, das sich in alle Richtungen am Horizont präsentiert.
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