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06.04.2002, Moselstadion, 2. Bundesliga |
Heute kommt es im Moselstadion zum Treffen zweier Teams, die in der letzten Saison noch von zwei
Spielklassen getrennt wurden. Vor der Saison galt der SV Eintracht Trier als sicherer Abstiegskandidat, während man sich unschlüssig war, ob das Team von St. Pauli stark genug sei, um um den Aufstieg mitzuspielen. Inzwischen hat sich diese Ausgangsposition umgedreht, der FC St. Pauli gilt als sicherer Abstiegskandidat - vor allem nach den jüngsten Niederlagen in Oberhausen und gegen Reutlingen - und man ist sich nicht sicher, ob die Trierer Eintracht ernsthaft um den Aufstieg mitspielen kann. Immerhin wurde der Tabellenfünfte laut Vereinszeitung gerade vom DFB aufgefordert, die Gewinn-/Verlustrechnung für das Lizensierungsverfahren zur 1. Bundesliga vorzulegen, was man an der Mosel zum Anlaß genommen hat, jetzt auch laut über den Bundesligaaufstieg zu sprechen. Dieser Hoffnung können sich die Hamburger, die sich selbst noch lange nicht aufgegeben haben, zumindest am heutigen Tag kaum anschließen, denn zum einen benötigen sie natürlich dringend die drei Punkte aus der heutigen Partie und zum anderen wäre man auch über Schützenhilfe des SVE-Namensvetters und -Aufstiegskonkurrenten aus Frankfurt beim LR Ahlen nicht unglücklich.
Das Spiel beginnt mit einem Paukenschlag, als der FC St. Pauli nach nur vier Minuten mit 1:0 in
Führung geht und so wohl belegt, daß man wirklich noch nicht die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufgegeben hat. Danach kämpfen die Kicker der Gäste um jeden Ball und zeigen so den im letzten Auswärtsspiel gegen RWO schmerzlich vermißten Willen zur Wende. Dennoch kommen die Gastgeber zum Ausgleich, als ein Freistoß, der eigentlich als Vorlage gedacht war, ins lange Eck des Gästetores trudelt - hat man hier vielleicht den beliebten St.-Pauli-Sprechchor Auf geht's Zecken, schnorrt ein Tor! auf sich bezogen? Noch bitterer könnte es für die Gäste kurz nach dem Wiederanpfiff kommen, als ein Strafstoß zugunsten der Eintracht verhängt, dann jedoch von Adnan Kevric vergeben wird. In der 65. Minute kommt es dann zur erneuten Gästeführung und diesmal sind es die Kiezkicker, die sich ein Tor schnorren. Der eingewechselte Meier trifft zwar nicht richtig den Ball, der jedoch trifft das Standbein eines Abwehrspielers und trudelt über die Linie des Eintracht-Tors. Im weiteren setzen die Hausherren alles auf eine Karte und können in der einen oder anderen Szene durchaus noch zum Ausgleichstreffer kommen, aber auch den Gästen bieten sich noch hervorragende Konterchancen. Am Ende ist der Sieg für die Hamburger sicherlich nicht unverdient, die wieder gut im Rennen um den Klassenerhalt liegen: gerade mal drei Punkte beträgt der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz, nachdem das Spiel in Ahlen Remis 1:1 ausgegangen ist.
Zum Intro mögen es die St.-Pauli-Fans kryptisch und führen neben den üblichen
Doppelhaltern und Schwenkfahnen ein Plakat vor, auf dem geschrieben steht Wer das liest, ist doof! (außer Ata). Danach trägt man durchgängigen Support vor, was schon angesichts der durchaus beachtlichen Zahl von über 1000 Gästefans recht lautstark gelingt. Die Trier-Supporter werden zwischendurch immer mal wieder leiser, offensichtlich hat man mit solch einem Spielverlauf nicht gerechnet. Nur nach dem 1:1 wird der Heimsupport richtig laut, am lautesten wird aber gejubelt, als die Eintracht in Rückstand gerät - die Frankfurter Eintracht in Ahlen zum zwischenzeitlichen 0:1 wohlgemerkt. Nach dem Abpfiff ist der Jubel natürlich endgültig auf der Seite der Away-Fans, als die Spieler noch mal in die Kurve kommen, was sie eigentlich immer tun, aber der Spaßfaktor ist nach einem Sieg sicherlich für Supporter wie Spieler deutlich höher!
Das Moselstadion ist mit 13500 Plätzen die viertkleinste Anlage in der 2. Bundesliga und hat
durchaus seinen Charme. Dennoch gehört es mit seiner Ausführung als Leichtathletikstadion mit Laufbahn, seinen vielen Stehplätzen und unüberdachten Bereichen zu einer zumindest im Profibereich aussterbenden Generation von Stadien. Überdacht sind nur die Stehplätze auf der Gegengeraden sowie die Sitzplätze - blaue Klappsitze - auf der Haupttribüne, während die Stehplätze in den Kurven ebenso unüberdacht sind wie die Sitzplätze - rohe Holzbänke - vor der Haupttribüne. In einer Kurve befindet sich der Gästebereich, der je nach Andrang über einen oder zwei Blöcke gehen kann. Heute glaubt man zunächst mit einem davon auszukommen, muß dann aber schießlich auch noch den zweiten öffnen. Der supportende Teil der SVE-Fans findet sich größtenteils auf der Gegengerade ein. In der Heimkurve findet sich übrigens noch eine kleine Empore, die von zwei Seiten aus über Treppen zu begehen ist und aussieht, als könne sie auch als Rednertribüne genutzt werden. Auffällig sind weiterhin die vier in blauer Vereinsfarbe gestrichenen Flutlichtmasten, die die Ecken zieren, sowie die moderne Multimedia-Anzeigetafel, die im Rücken der Gästefans untergebracht ist. Übrigens ist es trotz seiner Altmodischkeit nicht so, daß man am Moselstadion länger nichts mehr gemacht hätte: die Haupttribüne stammt zwar von 1960, wurde aber erst vor dieser Saison renoviert - seitdem hat sie ca. 900 überdachte Sitzplätze zu bieten -, die Überdachung der Gegengerade stammt aus dem Jahr 2001, die Flutlichtanlage, die teilweise durch Fanspenden finanziert wurde, ziert das Moselstadion seit 1998.
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