VfL Schwerte vs. Westfalia Herne 0:7
VfL Schwerte

VfL Schwerte
vs.
Westfalia Herne 0:7

Westfalia Herne

Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen
Die Oberligen
Inferno Strünkede
Letztes Spiel: KSK Ronse vs. KFC Strombeek 17.01.2002, Sportplatz Schützenhof, Testspiel
Nächstes Spiel:  Real Sociedad San Sebastian vs. CD Alavez

Ticket
ca. 100 Zuschauer

Der Verein für Leibesübungen Schwerte 1919/21, wie der heutige Gastgeber mit vollem Namen heißt, Sportplatz Schützenhof - Totale besteht in der heutigen Form seit 1951, als man eine Fusion mit der Schwerter Turnerschaft 1868 aus dem Jahre 1945 auflöste und damit den Status Quo von 1933 wieder herstellte, als sich der Spiel- und Sportclub Union Schwerte 1919 und SC Alemannia 1921 Schwerte bereits zu einem Team mit dem heutigen Namen zusammengeschlossen hatten. In den 60er und 70er Jahren tauchte man in der höchsten deutschen Amateurklasse auf, wo es 1967/68 mit einem zweiten Platz den Höhepunkt der bisherigen Schwerter Ligageschichte gab. Auf dem zweiten Platz verbringt der VfL auch zur Zeit die Winterpause der Verbandsliga Westfalen 2, so daß man auf den Aufstieg in die Amateur-Oberliga hoffen darf, in der sich die Herner Westfalia bereits befindet. Man mag also das heutige Spiel als Generalprobe für die potentielle Ligabegegnung im kommenden Jahr ansehen.

Angesichts der Leichtigkeit, mit der sich der Oberligist in Schwerte durchzusetzen vermag, ist aus Sicht der Gastgeber zu hoffen, daß in der heutigen Partie das wirkliche Leistungsvermögen des VfL im Sportplatz Schützenhof - “Haupttribüne” und Vereinsheim Dunklen geblieben ist. Tatsächlich kommt die Westfalia zu einem Treffer nach dem anderen, ohne daß die Herner den Eindruck machen, sich sonderlich anzustrengen. Letztendlich könnten die Gäste auch noch höher gewinnen, schalten jedoch im zweiten Abschnitt einen Gang zurück. Da kommt es dann auch zur größten Gelegenheit für Schwerte, wenigstens einen Ehrentreffer zu erzielen, doch dabei überwindet man zwar den Schlußmann des Gegners, scheitert dann jedoch an einem auf der Linie rettenden Feldspieler.

Das Publikum in Schwerte verfolgt die Partie ohne spürbare Gemütsregungen und auch die wenigen mitgereisten Anhänger aus Herne geben sich nur durch ihre Schals zu erkennen. Ein guter Teil des Publikums besteht übrigens aus Groundhoppern, die sich die Gelegenheit zum Besuch des Schützenhofes an einem Wochentagsabend nicht entgehen lassen wollen. Hier entwickeln sich angesichts der einseitigen Partie recht schnell diverse Diskussionsrunden, in denen man dem Spiel nur einen - wohl den kleineren - Teil seiner Aufmerksamkeit widmet.

Bereits seit 1921 spielen die Schwerter auf dem Sportplatz am Schützenhof, der sich im Jahr 2002 als Kunstrasenplatz präsentiert, der immerhin auf drei Seiten über einen Ausbau in Form von Sportplatz Schützenhof - Gegengerade nicht von der hellsten Sorte... Betonstufen verfügt, allerdings weder Sitzplätze noch eine Überdachung zu bieten hat. An den Längsseiten des Spielfeldes kann man einmal auf sechs und einmal auf vier Stufen Aufstellung nehmen, hinter dem einen Tor gibt es immerhin noch zwei Stufen und gegenüber ist ebenerdiges Stehen angesagt. Weiterhin findet sich auf dem Gelände noch eine Stadionkneipe, die zwar keine Sicht auf das Spielfeld bietet, dem Besucher aber gegen das Entrichten eines Pfandes zumindest heute gestattet, die Trinkbehälter mit an den Platz zu nehmen. Ob es Spiele gibt, in denen dies aus Sicherheitsgründen nicht so ist - immerhin können Tassen und Gläser, als Wurfgeschosse eingesetzt, einen größeren Schaden am menschlichen Körper verursachen - kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden, sollte aber im Falle des Aufstieges wohl gegen den einen oder anderen Gegner überdacht werden. Auch nicht schaden könnte dabei wohl eine Überarbeitung der - zugegebenermaßen auch in der Oberliga nicht mal obligatorischen - Flutlichtanlage, die in ihrer jetzigen Verfassung die Spielstätte nur in ein eher fahles Licht zu tauchen vermag.

Einige der Informationen in diesem Bericht stammen aus Hardy Grüne: Vereinslexikon, Kassel (2001), AGON-Sportverlag

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