|
VfL Rhede |
|
Fußball-Verband Niederrhein e.V. WDR-Videotext mit VL Niederrhein |
|
11.09.2002, Sportzentrum Rhede, Verbandsliga Niederrhein |
Am heutigen Donnerstag kommt es beim VfL Rhede zum Duell des Tabellenletzten mit dem Spitzenreiter,
wobei beide Prädikate bei gerade mal drei bzw. zwei gespielten Partien der Kontrahenten wohl noch keine allzugroße Bedeutung haben. Der SV Straelen, der als Tabellenführer in die Kleinstadt am Ostrand von Bocholt reist, gehört freilich schon zu den Titelfavoriten. Der frühere Oberligist hat im letzten Jahr vor allem im Verbandspokal aufhorchen lassen, als man erst im Endspiel an Rot-Weiss Essen scheiterte und um ein Haar in den DFB-Pokal eingezogen wäre. Da man im letzten Saisonspiel eine bittere Heimniederlage gegen den soeben abgestiegenen Hamborn 07 einstecken mußte, gilt es jetzt, unbedingt in Rhede alle drei Punkte zu entführen. Die Hausherren warten auf den ersten Punktgewinn, nachdem sie die beiden Spiele gegen Goch und Richrath verloren haben. Besonders angesichts der Tatsache, daß beide Niederlagen daheim eingefahren wurde und noch ein Auswärtsspiel (beim FC Kleve) aussteht, sollte Motivation genug vorliegen, heute mitzuhalten, denn auf einen Saisonstart mit drei Heimniederlagen will man sicherlich möglichst verzichten.
Im ersten Abschnitt können die Rheder recht gut mithalten, überlassen das Mittelfeld aber
völlig dem Gegner, der freilich kaum zwingende Chancen herausspielen kann. Der VfL kommt seinerseits zu zwei Konterchancen, mit denen er den Spielverlauf auf den Kopf stellen könnte, was aber letztlich nicht gelingt. Die Mauertaktik der Hausherren geht also nicht auf, just mit dem Halbzeitpfiff kassiert man in der Nachspielzeit verdientermaßen den Führungstreffer für Straelen, der angesichts der bisherigen Verteilung des Spiels die Vorentscheidung bringt. Tatsächlich wird das Toreschießen im zweiten Abschnitt leichter für den Tabellenfüher, während dem VfL nur das Erzielen des Ehrentreffers bleibt, so daß man weiterhin das Ende der Tabelle ziert und sich wohl auf schwere Zeiten vorbereiten muß.
Fankultur im eigentlichen Sinne ist auf beiden Seiten nicht festzustellen, wobei immerhin einige Zuschauer auf der Seite der Hausherren mit Schals ihre Zugehörigkeit zeigen. Ansonsten gibt es gelegentliche Kommentare zum Spiel und viel Ruhe. So richtig zeigt nur ein Zuschauer emotionale Beteiligung, der nach dem Abpfiff vor der Vereinskneipe steht und bitter vor sich hin flucht. Der SV Straelen bekommt heute überhaupt keinen sichtbaren Support und man kann nur schwerlich behaupten, daß sich das Team aufgrund seiner Fanszene für höhere Aufgaben empfiehlt, aber das wird ja bekanntlich sportlich entschieden und da ist man wieder gut in der Spur.
Das Sportzentrum Rhede ist eine
wunderschöne Anlage und es wäre wirklich jammerschade, sollte es hier im nächsten Jahr
nur noch Landesliga-Fußball zu bestaunen geben. Die Verbandsligamannschaft spielt natürlich auf dem Hauptplatz des Sportzentrums, das zusätzlich zwei weitere Rasenplätze und einen Ascheplatz zu bieten hat und auch noch über ein paar Tennisplätze verfügt. Der Hauptplatz hat eine überdachte Tribüne zu bieten, die eine komplette Längsseite abdeckt und mit ihren Holzbänken über 2000 Zuschauern Raum bietet. Schade ist nur, daß man auf der Tribüne doch recht weit vom Spielfeld entfernt ist, denn es liegt nicht nur eine Laufbahn zwischen den Zuschauern und dem Rasen, sondern noch ein zusätzlicher Grasstreifen und eine zweite Tartanbahn, die als Anlauf für den Weitsprung dient. Der Rest der Anlage ist mit Hängen ausgebaut, die jedoch zum Großteil nicht begehbar bepflanzt sind, wobei der Ascheplatz der Anlage direkt hinter der Gegenseite liegt. Beleuchtet werden kann das Ganze durch eine üppige Flutlichtanlage -
vielleicht erklärt der Stolz auf diese Lichtanlage die für Verbandsligaverhältnisse äußerst späte Ansetzung um 20:00 Uhr. Offensichtlich fühlt man sich beim VfL stark dem Breitensport verpflichtet, noch 90 Minuten vor dem Kickoff des Verbandsligaspiels trainieren Jugendliche auf dem Hauptplatz und andere auf der Laufbahn.
|