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27.10.2009, Bremer Brücke, DFB-Pokal |
"Die unendliche Geschichte" oder "Ende einer Dienstfahrt", das ist heute die Frage. Der VfL Osnabrück hat sich als Drittligist in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Hansa Rostock behauptet und in der zweiten Runde gegen den Hamburger SV - immerhin zu dem Zeitpunkt Spitzenreiter der Bundesliga - noch einen draufgesetzt, was man
gerne zur unendlichen Geschichte fortschreiben würde, wozu heute ein Sieg über Borussia Dortmund nötig wäre, das sich seinerseits gerade in der Liga im Aufwind befindet. Die Schwarz-Gelben dagegen würden nur allzugerne die Dienstfahrt der Violetten beenden, wobei letztere faktisch nicht weit zu fahren haben, sondern die Gegner an der Bremer Brücke empfangen können und das bis zur potentiellen Finaltour nach Berlin, wie am heutigen Nachmittag sichergestellt wurde, als der 1. FC Köln mit dem Regionalligist Eintracht Trier das letzte Team aus dem Wettbewerb eliminiert hat, zu dem der VfL Osnabrück bei entsprechender Auslosung hätte reisen müssen. Drei Heimsiege und eine Endspielteilnahme - so lautet also die Hoffnung auf Seiten der Gastgeber, während man bei Borussia Dortmund zuversichtlich ist, das zu verhindern, zumal Trainer Jürgen Klopp vor dem Spiel noch mal drauf hinweist, daß seine Mannschaft nicht "so dumm" sein werde, den VfL zu unterschätzen.
In der Anfangsphase scheint die Mannschaft des BVB die Worte des Trainers bestätigen zu wollen, denn man schnürt den VfL hinten ein und kommt zu einigen Eckstößen. Irgendwie verliert der BVB dabei allerdings das Ziel des Spiels aus den Augen, denn man läßt den Ball um den Strafraum kreisen und den Gegner laufen, bringt dabei aber keinen einzigen Torschuß zustande.
"Die Zeit wird es schon fügen, wenn wir so überlegen sind" scheint man sich bei den Schwarz-Gelben zu denken, aber dann kommt es ganz anders. In der 37. Minute kommt der Ball im Strafraum zu Barletta, der zwar mit dem Rücken zum Tor steht, die Situation
aber mit einem spektakulären Fallrückzieher löst, der die Führung für den Außenseiter bringt und - wie man schon fast jetzt mit Sicherheit sagen kann - demnächst als Tor des Monats zu bestaunen sein wird. Kurz darauf ist Barletta nach einer Ecke abermals
ungestört - beim ersten Gegentor kann man darüber noch diskutieren, ob Gegenspieler Valdez mit so etwas rechnen kann, diesmal ist er definitiv nicht da, wo er sein sollte - und erhöht auf 2:0. Im zweiten Abschnitt macht Borussia noch mal Dampf und kommt zum
Anschlußtor durch Nuri Sahin, aber ein völlig verkorkster Freistoß, bei dem gleich drei Abwehrspieler des BVB am Ball sind - Subotic, Dede und Owomoyela - und der einen Konter des VfL Osnabrück einleitet, bringt mit dem 3:1 die Entscheidung. Borussia Dortmund hat zwar
danach noch Chancen, Treffer zu erzielen, und scheitert mal am Pfosten, mal am Torwart und mal an einem Feldspieler, aber als man in der fünften Minute der Nachspielzeit das Leder noch mal im Tor des VfL untergebracht hat, ist das zu spät und es bleibt dabei, daß
die "unendliche Geschichte" zumindest ein weiteres Kapitel bekommt. Leztendlich ist der BVB an sich selbst gescheitert und man hat den Gegner nicht wirklich unterschätzt, dafür aber gleich zweimal die Situation, und bekommt für diese Fahrlässigkeit die gerechte Strafe.
Das Stadion an der Bremer Brücke gilt als echter Hexenkessel und wird seinem Ruf am heutigen Tag völlig gerecht. Dazu tragen natürlich vor allem die Heimfans bei, wobei die Stimmung natürlich hauptsächlich vom Fanblock hinter dem Tor ausgeht, aber häufig auf das
Sitzplatzpublikum der Längsseiten überspringt, das in die Gesänge einfällt und immer wieder Phasen der Partie stehend verfolgt, wobei die eingesprenkelten gelben Farbtupfer auf den Seitentribünen toleriert werden und nicht weiter auffallen. Der Fanblock in Gelb - auf der vom Stimmungsblock der Osnabrücker ausgesehen unüberdachten Hintertorseite gegenüber - präsentiert sich ebenfalls in bester Form und hält nach Leibeskräften dagegen, nachdem man ein pyrotechnisches Intro abgeliefert hat, das die Besucher im Stadion sicherlich teils gerne sehen und teils ablehnen, wobei sich offizielle Seite und Ordnungskräfte verständlicherweise in ihrer Ablehnung einig sind, so daß es zu einem Appell des Stadionsprechers führt, daß man sowas doch tunlichst unterlassen sollte. In der Folge verhält man sich dann in dieser Beziehung brav, sorgt aber auch immer wieder für lautstarken Support, so daß zusammen mit den Anfeuerungen der Heimfans eine richtig gute Fußballatmosphäre herauskommt, die man wohl - als einzigen Punkte des Tages - auch bei den Gästefans in guter Erinnerung behalten wird.
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