|
Lüneburger SK vs. Fortuna Düsseldorf 1:0 |
Zur heutigen Partie hat das Abstiegsgespenst geladen, treffen doch mit dem Lüneburger SK und der Düsseldorfer Fotuna zwei höchst gefährdete Teams aufeinander, allerdings auch zwei Teams, die noch mal den Anschluß nach vorne gefunden haben, nachdem sie schon aussichtslos abgeschlagen schienen. Die Fortuna hat dabei heute die Gelegenheit, durch einen Auswärtssieg den letzten Abstiegsplatz zumindest über Nacht an Wattenscheid abzugeben, während der LSK den Sieg braucht, um den Rückstand auf fünf Punkt zu verkürzen. Folgerichtig bemüht dann Präsident Manfred Harder in seinem Kommentar zum Spiel im Stadion-Magazin Wilschenbrook live die Formel vom Sechs-Punkte-Spiel.
Hochklassig ist es dann auch nicht, was sich auf dem Platz abspielt, aber besonders den Einheimischen ist es anzumerken, daß sie wissen, worum es für sie geht. So kommen sie schließlich in der 27. Minute zum durchaus sehenswert herausgespielten 1:0-Treffer, der letztendlich auch den Endstand markiert. Beide Teams sehen sich dann im weiteren Spielverlauf noch hier und da vom Schiedsrichter benachteiligt, aber insgesamt ist es wohl eher so, daß der Unparteiische zumindest am heutigen Spieltag der Aufgabe nicht gewachsen ist und seine zahlreichen Fehler in der Summe beiden Gegnern gleichermaßen nutzen und schaden.
Die Stimmung ist naturgemäß bei den Anhängern der Heimmannschaft besser als bei den frustrierten
Gästen, die in der Halbzeit noch eine Choreographie aus bunten Papptafeln zeigen, später aber eine gewisse Nervosität an den Tag legen und die Ordner beschäftigen, indem sie heftig an den Zäunen ihres abgegrenzten Blocks rappeln. Gleichzeitig kommt es zu gewissen Animositäten zwischen den Fortuna-Fans und ein paar im Gästebock anwesenden St.-Pauli-Supportern, als ein Düsseldorfer gegen die Hamburger pöbelt, was die anwesende Skinhead-Fraktion der St.-Pauli-Fanszene wortwörtlich als Kampfansage nimmt. Die Lage klärt sich dann aber doch wieder auf, als die Polizei in den Block eilt, um die Parteien zu trennen, und gleichzeitig die anderen Anhänger der jeweiligen Teams mäßigend auf die Streithähne ihrer Seite einwirken. Das Stadion Wilschenbrook gehört zu den älteren Spielstätten Deutschlands, wie man deutlich an der uralten Holztribüne sehen kann, die den absoluten Blickfang der Arena darstellt. 1921 wurde das gute Stück errichtet, als die Anlage selbst übrigens bereits 16 Jahre alt war. Dazu kommt eine - allerdings nicht allzu lichtstarke - Flutlichtanlage und Stehplätze rund um die Spielfläche, wobei die LSK-Fans ihren Platz hinter dem Tor rechts von der Tribüne einnehmen und den Gästefans je nach Bedarf die Gegentribüne oder zumindest ein Teil davon zur Verfügung gestellt wird. Dies könnte jedoch in absehbarer Zeit anders werden, hofft man doch in Lüneburg auf die baldige Errichtung einer Gegentribüne. Allerdings darf man wohl spekulieren, daß ein Abstieg in die Oberlige solchen Planungen zumindest ein vorübergehendes Ende setzen würde. |