Aufstellung: 
        Tor: Árni Gautur Arason  
        Verteidigung: Lárus 
        Orri Sigurðsson, Guðni Bergsson, Hermann Hreiðarsson  
        Mittelfeld: Þórður 
        Guðjónsson, Jóhannes Karl Guðjónsson, Rúnar 
        Kristinsson, Arnar Þór Viðarsson, Indriði Sigurðsson  
        Sturm: Eiður Smári 
        Guðjohnsen (Kapitän), Helgi Sigurðsson  Ersatz: 
         Birkir Kristinsson, Ívar Ingimarsson, Brynjar 
        Björn Gunnarsson,  
        Arnar Gretarsson (ab 75. min. für Indriði Sigurðsson), Tryggvi 
        Guðmundsson (ab 75. min. für Helgi Sigurðsson), Arnar B. 
        Gunnlaugsson, Marel Baldvinsson 
             Tore: 
        1:0 in der 51. min. durch Helgi Sigurðsson 
        (Island)  
        1:1 in der min. durch Rógvi Jacobsen 
        (Färöer)  
        2:1 in der 92. min. durch Tryggvi Guðmundsson (Island)  
          Karten:  1 Gelb 
        Karte für Island (Jóhannes Karl Guðjónsson) 
        3 Gelbe Karten für Färöer (Jann Ingi Petersen, Jóhannis 
        Joensen, Andrew av Flötum) 
          Spielbericht:  | 
    
     
       
          Nach einer langen Partynacht in Reykjavik gab es für uns gegen 
          12.00 Frühstück auf dem Reykjaviker Campingplatz. Der Platz 
          liegt nur knapp 100 m Luftlinie vom Stadion entfernt und schon am früheren 
          Morgen hatten wir den Geräuschen gelauscht. Die Nationalhymnen 
          wurden mehrfach geprobt und erste Fans der Färöer stimmten 
          sich ein. Gegen 15.00 gingen auch wir dann los zum Treffen mit Ansgar 
          und Almut.  
          Nach einem kleinen Plausch betraten wir 15.30 ganz unspektakulär 
          das Stadion und liefen gleich zum Feld wo sich unsere Jungs schon aufwärmten. 
          Schnell ein paar Fotos machen und nach meinem Lieblingsspieler Ausschau 
          halten! Allerdings habe ich Marel nicht sofort erkannt, denn an die 
          kurzen Haare kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Nur die eingepflasterte 
          Hand liess ihn mich einen Moment später erkennen… Er wärmte 
          sich zusammen mit Arnar Gretarsson und Tryggvi Guðmundsson auf, 
          natürlich wieder nur Auswechselspieler. Kurz vor Anpfiff ging es 
          schnell noch zu den reichhaltigen Merchandiseständen, ein T-Shirt 
          kaufen. Daneben gab es noch zahlreiche Fress- und Getränkebuden 
          (am besten die Pizza, die direkt aus einer Pizzeria gebracht wurde!). 
          Verhungern oder Verdursten tut man Island bei einem Spiel also keinesfalls. 
        
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          Auf der Haupttribüne angekommen stellten wir fest, dass wir gute 
          Plätze hatten und schön übers Feld gucken konnten, ohne 
          dass die Spieler zu weit weg waren. Im Nieselregen wurden die Nationalhymnen 
          live von 2 Sängern vorgetragen und die Färöer, die Isländer 
          und das gesamte Publikum standen stolz da und freuten sich auf ein spannendes 
          Spiel. Die Aufstellung wurde verlesen, leider so schnell, dass ich kaum 
          alle Namen und Nummern mitbekommen konnte. Immerhin waren Þórður 
          Guðjónsson (Bochum) und Helgi Sigurðsson (Lyn) von Anfang 
          an dabei, und natürlich wie in allen bisherigen Spielen Rúnar 
          Kristinsson (Lokeren), Arnar Viðarsson (Lokeren) und Eiður Guðjohnsen 
          (Chelsea). Ich freute mich und hoffte auf einen Sieg. 
        Anpfiff. In der ersten Halbzeit haben unsere Isländer 
          viele gute Chancen, aber sie treffen einfach nicht! Latte, Pfosten oder 
          Millimeter am Tor vorbei – zum Leidwesen aller isländischen 
          Fans. Schon in der 3. Minute gibt es die erste Gelbe Karte für 
          die Färöer nach einem Foul an Þórður Guðjónsson. 
          Rúnar Kristinsson strengt sich wirklich an, erzielt aber kaum 
          eine Wirkung. Irgendwie will der Ball nicht Richtung färöisches 
          Tor. Islands Topstürmer Eiður Guðjohnsen ist zudem leider 
          überhaupt nicht in Form und somit keine Gefahr für den Torwart 
          der Färöer. Sehr enttäuschend ist auch unsere Nummer 
          2, Indriði Sigurðsson (Lillestrøm), der selbst einfachste 
          Bälle nicht bekommt und dem Spiel nur hinterherläuft. Ich 
          sehe schon nach 15. min. meinen Lieblingen alle Felle davonschwimmen. 
          So wird es nichts mit 3 Punkten! Die einzigen Lichtblicke in dem konfusen 
          Haufen sind Þórður Gudjónsson (Bochum), der 
          sich äusserst gut macht, neben fantastischer Spielübersicht 
          auch noch ordentliche Bälle spielt und mehrfach Torchancen herausspielt, 
          und Helgi Sigurðsson (Lyn), der durch seine Schnelligkeit besticht 
          und das ganze Spiel vorwärts treibt. Gegen ihn geht sogar der sonst 
          so vitale Arnar Viðarsson (Lokeren) unter. Die Färöer 
          lassen sich nicht einschüchtern und sind ebenso willenstark und 
          kampfbereit wie die Isländer – und vor allem konditionsstark. 
          Nummer 8, Rógvi Jacobsen, ist überaus schnell und der färöische 
          Spielmacher, zudem auch sehr attraktiv anzusehen…  | 
    
     
       
          Nach 45 Minuten ohne Tor dann der Pausenpfiff. Unsere Jungs trotten 
          in die Kabine und wissen, dass sie zu viele Chancen leichtfertig verspielt 
          haben. Fazit: Freistösse rausholen klappt bei den Isländern 
          ziemlich gut, nur der Versuch auf einen Foulelfer von Eiður Guðjohnsen 
          scheiterte. Ansonsten eine eher langweilige erste Halbzeit. Von meinemJungs 
          hätte ich gegen die Färöer mehr erwartet. Stimmungsmässig 
          sind die Färöer Fans sehr viel besser als die Isländer, 
          knapp 500 angereiste Fans produzieren Lärm wie 2000 und feiern 
          mit unzähligen Fahnen und viel Gesang ihr Team. Zwischenstand Deutschland-Schottland 
          1:1.  
           
          Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Und rund geht’s! In der 49. min. 
          bekommt Eiður Guðjohnsen einen Strafstoss, haut ihn an die Latte. 
          NEIN!!!! Helgi Sigurðsson steht bereit für den Nachschuss – 
          TOOOOOR!!!!!!! Yiiihaaaaaa! 1:0 für meine Eisbären! Jetzt 
          ist sind die isländischen Fans aufgewacht und singen „Áfram 
          Island“. Hoffentlich lassen unsere Jungs nun nicht nach und ermöglichen 
          den Färöern den Ausgleich. Doch es kommt wie ich befürchtet 
          habe. Die Truppe schaltet einen Gang runter, beginnt zu trödeln 
          und ungenau zu spielen, förmlich eine Einladung an die Färöer… 
          In den isländischen Sturm gelangt so gut wie kein Ball mehr, während 
          die Färöer laufstark und kampfbereit kontern. Die Bewohner 
          der „Schafinseln“ haben eine (fast) perfekte Verteidigung, 
          die den Isländern ab dem 16er keine Chance mehr lässt, der 
          färöische Sturm hingegen braust fast ungehindert aufs Tor 
          von Árnar Arason. Indriði Sigurðsson spielt immer noch 
          eher schlecht als recht, sollte meiner Meinung nach ausgewechselt werden, 
          ebenso Eiður Guðjohnsen. Für ihn könnte der neue Trainer 
          Asgeir Sigurvinsson ruhig Marel bringen, der hat auch mal eine Chance 
          verdient, und schlechter als Eidur wäre er heute auf keinen Fall!
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          In der 60. min. kommt dann das, was zu erwarten war: Nach einem Fehler 
          bei den Isländern der Ausgleich für die Färöer durch 
          Rógvi Jacobsen. Supertorjubel von ihm und Party bei den mitgereisten 
          Fans, gedrückte Stimmung hingegen bei den Isländern.  
          In der 62. und 64. min wechselt der färöische Trainer dann 
          aus, raus gehen Jann Ingi Petersen und Andrew av Flötum. Für 
          sie kommen Julian Johnsson und Hjallgrim Elttør. Letzterer hat 
          schon der deutschen Mannschaft Probleme bereitet und im Alleingang beinahe 
          das 2:2 Ausgleichstor geschossen. Die nächsten 10 Minuten läuft 
          alles wie zuvor. Island lahmt, die Färöer versuchen alles, 
          um ein weiteres Tor zu erzielen. Marel steht am Rand und betrachtet 
          das Spiel mit genau der gleichen Aufregung und Verzweiflung wie (inzwischen) 
          fast alle Isländer auf der Tribüne. Er schreibt noch ein paar 
          Autogramme, und macht sich dann zurück auf den Weg zur Bank, eingewechselt 
          wird er heute sicher nicht mehr. Schade. 
           
          Irgendwann liegt Helgi Sigurðsson am Boden, steht nach einer Weile 
          wieder, spielt weiter, scheint aber leicht verletzt zu sein. In der 
          75. min. entscheidet sich der isländische Trainer dann zu einem 
          Doppelwechsel, Helgi Sigurðsson und Indriði Sigurðsson raus, 
          Tryggvi Guðmundsson (Stabæk) und Arnar Gretarsson (Lokeren) 
          rein. Ob das nun noch was nützt? Ich fange an zu bibbern und hoffe 
          innigst, das Hjallgrim Elttør den Ball nicht bekommt, das wäre 
          eine Katastrophe. Er ist so schnell, wendig und heissblütig, dass 
          er garantiert das 2:1 für die Färöer schiessen würde. 
          Ein, zweimal jedoch dürfen wir zittern und der Puls schnellt in 
          die Höhe, als die Färöer in den letzten Minuten noch 
          gute Torchancen haben. Der Abpfiff ist schon fast zu hören, und 
          die Isländer haben sich immer noch nicht gefangen. Doch Tryggvi 
          ist heiss wie selten und reisst das Spiel förmlich an sich, kann 
          aber alleine auch kein weiteres Tor heraus schlagen. Die Zeit verrinnt, 
          die Nervosität steigt. 
          85. min – 88. min. – 90. min. Kein Tor. Das war`s… 
           
          Nein, es gibt 4 Minuten Nachspielzeit wegen der vielen Verletzungspausen. 
          Island gibt ein einziges Mal noch Vollgas, stürmt los. 93. min, 
          Eiður Guðjohnsen kriegt den Ball, gibt ihn an Þórður 
          Guðjónsson ab, der schiesst entschlossen Richtung Tor und 
          Tryggvi steht so richtig wie noch nie in seinem Leben zuvor und köpft 
          den Ball ins färöische Tor. 2:1!!!!! In der letzten Sekunde! 
          Mehr Glück als Verstand, aber es ist ein gültiges Tor!!!!! 
          Die Zuschauer hält nichts mehr auf den Sitzen, es wird gejubelt 
          und sich umarmt. Unser Stabæk-Tryggvi lässt sich freudestrahlend 
          feiern, rennt über den halben Platz und küsst sein Trikot. 
          Jetzt sollte eigentlich Abpfiff sein, aber der Schiri denkt scheinbar 
          anders und lässt spielen, spielen und spielen.. Die letzten 2 min. 
          sind die pure Quälerei. Dann endlich der ersehnte Abpfiff. Ein 
          Jubelorkan bricht los, Standing Ovations für unser Team und eine 
          kleine Ehrenrunde von unseren Jungs für die Fans. Kanpp 95 Minuten 
          Hochspannung und dann so ein glückliches Ende! Nun ist Island zwar 
          immer noch Gruppenvierter, hat aber mit den 3 Punkten Lithauen bis auf 
          1 Punkt aufgeholt und hat beste Chancen, am Mittwoch in Kaunas auch 
          zu gewinnen – wenn unsere Lieblinge nicht zu doll feiern… 
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          Seelig laufen wir noch einmal zum Merchandisestand und kaufen uns ein 
          Island-Trikot (endlich!!!) und machen uns danach zur Siegesfeier in 
          die City auf. 
          Takk fyrir Ísland und Takk fyrir Tryggvi!   |