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DSC 99 Düsseldorf |
Gesamtverein |
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Super-Fortuna Lost Boyz Flingern Rot Weiße Leidenschaft Fortuna geht vor e.V. |
19.02.2003, Bezirkssportanlage Windscheidstr., Kreispokal |
Es ist noch nicht allzu lange her, da bedeutete Pokalspiel für den TSV Fortuna 95, daß es
gegen Gegner wie den 1. FC Nürnberg (2000) oder den HSV (1997) gehen würde. Zweimal gewann man den DFB-Pokal, 1979 standen die Düsseldorfer sogar einmal im Endspiel des Europapokals (3:4 gegen den FC Barcelona). So mag man dem heutigen Spiel durchaus einen gewissen Symbolcharakter für den Niedergang des Traditionsvereins zuschreiben, wenn es im Kreispokal zum Derby beim in der Landesliga kickenden Düsseldorfer SC 99 geht. Der hat immerhin einen Westdeutschen Meistertitel (von 1907) auf dem Konto und tauchte in den 60er und 70er Jahren für ein paar Spielzeiten in der obersten Amateurklasse auf, kann jedoch kaum als Verein mit großer Fußballtradition bezeichnet werden. Beim DSC sorgt die heutige Ansetzung natürlich für einen nicht gerade alltäglichen Andrang und alleine die Kulisse sollte Grund genug für den Underdog sein, der Fortuna ein ersthafter Gegner sein zu wollen, mal ganz davon abgesehen, daß so mancher Spieler des DSC in den 90er Jahren Bundesliga-Spiele der Fortuna in Stadion oder TV verfolgt haben mag.
Von Respekt vor der immerhin zwei Klassen höher spielenden Fortuna ist beim DSC 99 jedenfalls
wenig zu spüren. Der Oberligist zieht zwar ein recht gefälliges Spiel auf und drängt die Gastgeber kontinuierlich in die Abwehr zurück, kommen aber zu wenig klaren Torchancen, so daß es eigentlich nie so aussieht, als sollte die Fortuna heute zu einem klaren Sieg kommen. Vor allem in der Endphase, als der DSC 99 den Respekt vor den Flingerern endgültig abgelegt hat und mit dem soeben erzielten Anschlußtreffer zum 1:2 im Rücken noch mal Druck macht, erscheint selbst eine Verlängerung der Partie möglich, aber am Ende zittern sich die Favoriten zu einem Sieg, an dessen Zustandekommen man sich sicherlich nicht allzu lange erinnern mag.
Ähnliches kann man wohl auch über den Support des Fortuna-Anhangs sagen. Zwar hat man eine
Zaunfahne mitgebracht und an einen Begrenzungszaun der Anlage gehängt, aber zu sehen oder hören ist nicht allzuviel von Unterstützung für die Fortuna. Ob es den Anhängern der Rot-Weißen nun peinlich erscheint, sich in einer solchen Weise auf einem Landesliga-Platz zu engagieren, ob der üblicherweise lautstärkere Teil bei einer solchen Partie gar nicht mit am Start ist oder ob es an der bitteren Kälte liegt, die am heutigen Tag herrscht, sei mal dahingestellt. Von seiten der Heimfans - natürlich sowieso hoffnungslos in der Unterzahl und wohl komplett im Rentenalter - ist natürlich von vornherein kein Support zu erwarten.
Die Platzanlage an der Windscheidstraße befindet sich ganz in der Nähe der Brehmstraße
und damit einer der traditionsreichsten Düsseldorfer Sportstätten in Gestalt der Eishalle, in der die DEG auf Puckjagd geht. Aber auch die Bezirkssportanlage kann sich durchaus sehen lassen, ist sie doch auf zwei Seiten mit einigen Stufen ausgebaut, während man in den Kurven, die durch die weiträumige Laufbahn der Anlage wirklich diesen Namen verdient haben, ebenerdig die Partie verfolgen kann. Nicht ganz so viel Lob verdient die Flutlichtanlage, die zwar über acht Masten verteilt ist, sich aber als nicht besonders lichtstark erweist, so daß das Spiel in dämmerigem Licht stattfinden muß. Vielleicht ist das ja auch der Grund dafür, daß sowohl die Teams - besonders die Gäste - als auch die Zuschauer über weite Strecken der Partie einen etwas verschlafenen Eindruck machen.
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