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Crusaders FC |
Irish Football League |
02.04.2002, Seaview, Smirnoff Premier League |
Bei der heutigen Partie handelt es sich um ein echtes Abstiegsduell zwischen den auf dem
vorletzten Platz liegenden Crusaders und dem Glenavon FC, der bei nur vier Punkten Vorsprung auf die Crues als direkter Mitkonkurrent gelten darf. Eine Niederlage dürfen sich die Hausherren heute auf keinen Fall erlauben, eigentlich ist gar ein Sieg Pflicht, wenn man das rettende Ufer nicht aus den Augen verlieren will. Umgekehrt wird für Glenavon ein Schuh draus: mit einem Sieg könnte man heute vielleicht schon eine Vorentscheidung zugunsten des Klassenerhaltes herbeiführen.
In einer von beiden Seiten sehr hart geführten Partie liegen die Vorteile schnell auf der Seite
der Hausherren, doch man tut sich schwer, zu Treffern zu kommen. Ein Elfmeter unmittelbar vor und ein Feldtor kurz nach der Pause sorgen dann aber doch noch für einen verdienten Erfolg der rot-schwarzen Hausherren. So können die Crues den Abstand auf Glenavon verdientermaßen auf einen Punkt reduzieren, zeigen doch die Gäste während der gesamten Spielzeit kaum Drang, selbst Gefahr für das Tor der Crusaders zu entwickeln.
Das Publikum steht überwiegend auf der Seite der Hausherren und präsentiert sich ziemlich
ruhig, wenn man von gelegentlichen Zwischenrufen absieht. Die Minderheit der Gästefans bringt im ersten Abschnitt immerhin auch einmal einen kleinen Sprechchor zustande. Auf eine Trennung der Fangruppen wird völlig verzichtet, was von den Supportern dafür genutzt wird, zur Pause die Seite zu wechseln und beide Abschnitte hinter dem jeweils gegnerischen Tor zu verfolgen. Beim Crusaders FC handelt es sich um ein in der - wie bereits im Cliftonville-Bericht erwähnt immer noch gespaltenen - nordirischen Gesellschaft eindeutig mit protestantischer Identität versehenen Club. Zwar versucht man mit einem Give Sectarianism the Boot-Plakat sich ein Profil als versöhnende Kraft zu geben, aber schon das Umfeld ums Stadion zeigt, daß die Anhänger des Teams das wohl etwas anders sehen, so sind zum Teil Bürgersteige in Stadionnähe in britischem Rot-Weiß-Blau angestrichen und auf einer Außenwand des Seaview-Stadions findet sich eine martialische Zeichnung von maskierten Kämpfern, die dem Logo einer protestantischen paramilitärischen Vereinigung ihre Ehre erweisen. Kaum noch erwähnenswert, daß es wieder einmal keine Tickets gibt - immerhin führt eine Nachfrage wieder zu einem netten Ersatz, diesmal offensichtlich eine Art (unausgefüllte und somit ungültige) Zugangsberechtigung zum VIP-Raum.
Im Seaview finden sich hinter beiden Toren überdachte Betonstufen, auch die Gegenseite wird von
solchen Stufen geziert - hier allerdings deutlich höher gezogen und zu guten zwei Dritteln überdacht. Auf dieser Gegenseite ist die Sicht des Publikums alles andere als frei - insgesamt vier Pfeiler stützen das Dach vor den Zuschauern ab und zwei Flutlichtmasten stehen ebenfalls zwischen Tribüne und Spielfeld. Besser hat man es da schon auf der Haupttribüne, wo man gegen einen geringfügigen Aufpreis auf Holzbänken (in einem einzelnen Block gar auf Plastikschalen) Platz nehmen darf und von einem Dach geschützt wird, das ohne Stützpfeiler auskommt. Farblich sind beide Tribünen in den Vereinsfarben gehalten, wobei der mit Schalensitzen ausgestattete Block ein schwarzes C auf rotem Grund zeigt. Der Anstrich der Holzbänke ist ziemlich verblichen, so daß hier die Vereinsfarben eher zu erahnen als zu erkennen sind. Das Spielfeld ist auch im Seaview mit kleinen Mauern gegen die Zuschauertribünen abgegrenzt, wobei hier jedoch zusätzlich ein Metallzaun mit gegen das Publikum gebogenen Spitzen aufgesetzt ist. Für den Großteil der Geräuschkulisse sorgt die am Ground vorbeilaufende Autobahn M2.
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