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Etzella Ettelbrück vs. F91 Dudelange 1:1 |
Obwohl die Gäste aus Dudelange als Titelverteidiger nach Ettelbrück anreisen und somit im vergangenen Jahr
etwas Champions League Luft schnuppern durften, kann man wohl behaupten, daß es sich bei dem Spiel in der Meisterrunde Luxembourgs um eine Partie zweier Teams handelt, die international nicht sonderlich bekannt sind. Mit Hobscheid und Grevenmacher wird die Meisterrunde von zwei weiteren Teams komplett gemacht, für die Ähnliches gilt, obwohl auch sie schon in internationalen Wettbewerben angetreten sind. Dabei mag eine Rolle spielen, daß die luxemburgischen Mannschaften nur selten die erste Qualifkationsrunde der UEFA-Wettbewerbe überstehen können, aber dennoch kann man wohl behaupten, daß Teamnamen wie Jeunesse Esch und Avenir Beggen bekannter sind - freilich kicken die entsprechenden Teams diesmal in der Abstiegsrunde zur zweiten Division. Mitte der Saison sah es übrigens schon so aus, als ginge F91 einer sicheren Titelverteidigung entgegen - die Punkte aus der Vorrunde werden in die Meisterrunde übernommen, und mit 12 Punkten war man bereits den Verfolgern enteilt. Die jüngste Vergangenheit aber brachte eine nahezu unerklärliche Schwächeperiode des Teams von der französichen Grenze, so daß der größte - und bei den Anhängern Dudelanges nicht übermäßig beliebte - Rivale CS Grevenmacher wieder aufschließen konnte und heute bei einer Niederlagen von F91 bei einem eigenen Sieg in Hobscheid sogar die Tabellenführung erringen könnte.
Eigentlich verdient sich der Meister mit einem pomadigen Auftritt, der kaum zwingende Chancen bringt, eine Niederlage, aber nach dem verdienten Halbzeitrückstand kommt man doch noch zum Ausgleich und am Ende könnte sich Etzella selbst über eine Niederlage nicht mehr beschweren, denn auch ohne eine Unmenge von sogenannten 100%igen Chancen sollte ein freistehender Stürmer nicht aus gut drei Metern Entfernung einen Ball in die Wolken setzen. Irgendwie erinnert der momentane Saisonverlauf der Gelben ein wenig an den 1. FC Nürnberg, der drauf und dran ist, in der zweiten deutschen Liga nach zunächst überzeugenden Leistungen am Ende noch mit leeren Händen dazustehen.
Ettelbrück ist eine Kleinstadt im Nordosten des Großherzogtums, die offensichtlich über kein übermäßiges Fanpotential verfügt. Tatsächlich ist es so, daß die Anhänger aus Dudelange wohl mal wieder in der Überzahl sind - dabei handelt es sich offensichtlich um einen für luxemburgische Verhältnisse sehr reisefreudigen Menschenschlag - wobei die zu überbrückenden Distanzen natürlich international vergleichsweise bescheiden sind. Wer in einer Stadt wie Ettelbrück davon ausgeht, daß der heimische Fußballverein wohl auf einem Dorfplatz ohne übermäßigen Ausbau an den Start gehen sollte, sieht sich im Centre Sportif du Deich angenehm überrascht. Hinter den Toren verzichtet man zwar auf einen übermäßigen Ausbau, dafür werden die Längsseite von einer Tribüne und gar nicht mal so wenigen Betonstufen geziert. Letztere befinden sich auf der Gegengeraden und zu beiden Seiten der Tribüne, die es ihrerseits nicht ganz auf die Länge einer Längsseite bringt. Die Beliebtheit dieser Tribüne mit ihren Schalensitzen steigt heute zu Beginn des Spieles sprunghaft an, als ein Sturzregen über die Spielstätte hereinbricht, danach jedoch stabilisiert sich das Wetter und ermöglicht ein zumindest von den Randbedingungen her gutes Spiel. Eine gute Idee wäre es übrigens, wenn man die Stadionparkplätze in Ettelbrück beschildern würde. Zwar ist das Stadion von der Hauptstraße aus gut zu sehen, aber Eingänge gibt es nur von einer Hintertorseite aus und je nachdem, wo der im Auto angereiste Besucher sein Fahrzeug abstellt, steht ihm ein nicht zu verachtender Fußweg bevor, selbst wenn der Parkplatz direkt neben der Stadionumzäunung lokalisiert ist. |